"Ein Sportcaravan ist kein Produkt für den klassischen Camper", erklärt Steffen Gross, der Vater des Konzepts, "sondern für Menschen, die eine Kombination aus Transport- und Wohnanhänger suchen, eine Homebase während eines sportlichen Abenteuers." Zur Familie aus Cube 4 und Cube 5, wobei sich die Zahl immer auf die Plätze für große Sportgeräte (Fahrräder, Motorräder, Kanus etc.) bezieht, gesellt sich seit Frühjahr der Sportcaravan Cube 2.
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Das Konzept
Arturo Rivas
Auch ein Sportmotorrad kommt ohne Probleme unter.
Mit einem Basispreis von 10.900 Euro stellt er den Einstieg in die Welt der Gross’schen Mehrzweckanhänger dar. Für 10.900 Euro bekommt man allerdings nur einen leeren Koffer mit Pilz- und Lamellenlüfter, der in der Basisversion auf einer ungebremsten Alko-Achse rollt und maximal 750 Kilogramm wiegen darf.
Der exzellent gefertigte Aufbau besteht aus GfK-Sandwich-Wänden (30 mm) und einer GfK-Sandwich-Bodenplatte (50 mm), die von einem robusten Stahlrahmen zusammengehalten werden und auch auf einem von Gross selbst gebauten Stahlrahmen basieren. Airline-Schienen im Boden und an den Wänden sind serienmäßig, um Ladung und Möbelmodule zu sichern. Denn wie der Kunde nun seinen Sportcaravan Cube 2 weiter bestücken möchte, ist ihm selbst überlassen. Man zahlt also nur dafür, was man wirklich braucht.
Wohnkomfort
Arturo Rivas
Das Dachzelt ist im Sommer definitiv der bessere Schlafplatz als die umgebaute Dinette.
Der Testwagen zeigt, was man alles für den Sportcaravan Cube 2 ordern kann. Wortwörtlich ist er von unten bis oben mit Extras vollgestopft: Er rollt auf einem 1.250-Kilogramm-Chassis (860 Euro) mit Sicherheitskupplung und 100er-Zulassung (890 Euro). Als Krönung trägt er das Vickywood-Dachzelt Big Willow 160 für 2.600 Euro, das aber kein Luxus ist, wie sich gleich zeigt.
Denn die Grundfläche des Cube 3 (2,50 x 1,43 Meter) wird erst mit der 650 Euro teuren Dinette im Bug zu einem Aufenthaltsort. Mittels Zusatzpolstern, die in einer der Sitztruhen untergebracht sind, lässt sie sich zu einem 143 mal 99 Zentimeter großen, sagen wir mal, Bett umwandeln. Die Sitzauflagen sind passgenau und mit etwa zehn Zentimeter Dicke zumindest beim Sitzen einigermaßen bequem.
Arturo Rivas
Für Camping-Nutzen sorgt primär die Dinette für zwei, die im Bug untergebracht ist.
Zwar gibt es für 490 Euro eine Betterweiterung für 1,43 mal 2,0 Meter Liegefläche, doch die ist nicht wirklich empfehlenswert, da sie zwei Alu-Querträger mit 1,43 Metern Länge benötigt, die nicht aufgeräumt werden können, und sogar die Kühlbox überbaut. Transportiert man zum Beispiel ein Motorrad, kommt zwischen den Sitztruhen das Vorderrad in einer Wippe unter. Das Dachzelt ist ergo die beste Möglichkeit, bequem zu schlafen.
Über der Dinette an der Bugwand hängt ein serienmäßiger Oberschrank mit zwei Schiebetüren – einfach, aber sicher. Darunter lässt sich eine Schiene für weiteres Zubehör (Tassen, Geschirr, Töpfe etc.) anbringen. Auf beiden Seiten zwischen Dinette und Hecktür lässt sich noch einiges an Zusatzausstattung platzieren. So stehen bei unserem Testwagen in Fahrtrichtung rechts eine Kiste und eine Trenntoilette von Trobolo (250 Euro). Auf der linken Seite sind die Powerstation, eine Passivkühlbox (470 Euro) und das Küchenmodul (740 Euro) angebracht.
Arturo Rivas
Küchenmodul mit Spülbecken sowie tragbaren Frisch- und Abwassertanks. Arbeitsflächenerweiterung als Extra.
Letzteres verfügt über einen Frisch- und einen Abwassertank (jeweils zehn Liter), eine kleine Spüle sowie eine zusätzliche Arbeitsflächenerweiterung aus Stahlblech. Für mehr Ambiente sorgt ein weiteres LED-Lichtband, das von der Powerstation gespeist wird. Fest verbaute Technik gibt es beim Cube 2 also nicht. Alles, was der Wohnlichkeit dient, ist modular und lässt sich schnell aus den Airline-Schienen lösen.
Das ebenfalls hervorragend verarbeitete und clever konstruierte Mobiliar hat verstärkte Ecken, damit beim Ein- und Ausbau möglichst nichts beschädigt wird. Ein weiteres Zubehör, das für den Cube 2 erhältlich ist, ist das Reling-System für 1.790 Euro, mit dem sich einiges an der Außenhaut der rollenden Garage befestigen lässt. Zum Beispiel das Dachzelt.
Arturo Rivas
Das superrobuste Mobiliar wird werkzeuglos im Schienensystem befestigt.
Vickywood Big Willow 140
Zusammengeklappt nur 146 x 126 x 34 Zentimeter groß und ohne Vorzelt 57,3 kg schwer, lässt sich dieses Modell in der Mittelklasse der Dachzelt-Welt verordnen. Die Konstruktion besteht aus zwei Aluminium-Bodenplatten, die über ein Klavierband miteinander verbunden sind. Die Einstiegsleiter ist ebenfalls aus Alu, abnehmbar und bis 150 Kilogramm freigegeben. Sie kann während der Fahrt an der klappbaren Bodenplatte befestigt bleiben. Beim Aufbau dient sie als Hebelarm. Klappt man die obenliegende Bodenplatte nach unten, zieht diese am Zeltstoff, der wiederum mit drei drehbar gelagerten Bügeln aus Aluminiumrohren verbunden ist.
Diese öffnen sich und spannen den Stoff des Daches, ein Kunstfasertextil mit PU-Beschichtung, sofort auf. Die Regenhülle aus ebenfalls PU-beschichtetem Polyester-Gewebe wird mit Stecklaschen befestigt und kann dauerhaft montiert bleiben. Ein zusätzlicher Bügel, der während des Auf- und Zuklappens allerdings herausgenommen werden muss, hält die Plane über dem Eingangsbereich, sodass man hier wettergeschützt seine Schuhe ausziehen oder seine Jacke überstreifen kann. Praktisch ist die Tasche für die Schuhe, die man hier an der Bodenplatte einkedern kann.
Arturo Rivas
Praktische Fächer für die Schuhe hängt man unten am Zelt ein.
Verkleidete Bügel und gute Verarbeitung sind die wichtigsten Merkmale des Innenraums. Man hat nirgends die Gefahr, an irgendetwas hängenzubleiben und sich verletzen zu können. Eine Kaltschaummatratze sorgt für weiches Liegen, gegen Aufpreis ist auch eine Viskoschaum-Matratze erhältlich. Eine LED-Innenbeleuchtung mit USB-Stecker rundet das naturgemäß spärliche Interieur ab. Jede Öffnung ist mit Moskitonetz versehen, sodass im Sommer ein angenehmes Durchlüften möglich ist.
Mehr Platz mit dem Vorzelt
Die Moskitonetze fungieren auch als Sichtschutz, sodass man auch auf dem Campingplatz volle Privatsphäre genießen kann. Zur Wahrung der Privatsphäre trägt auch das Vorzelt bei, das man per Reißverschluss an der Bodenplatte befestigen kann. Das Vorzelt hat eine dicke, schwarze Bodenplane, die man bei Bedarf auch weglassen kann. Zwei großzügig geschnittene Eingänge sorgen für gute Nutzbarkeit – und machen es möglich, hier Sportgeräte, Fahrräder oder andere sperrige Gegenstände wettergeschützt unterbringen zu können.
Arturo Rivas
Der etwas mühsame Ausbau des Vorzelts lohnt sich.
Der Nachteil des Vorzelts ist, dass es Stauraum wegnimmt und mit über 15 Kilogramm Eigengewicht unhandlich ist. Hier muss jeder potenzielle Anwender für sich entscheiden, ob sich die Mitnahme lohnt. Preislich bewegt sich das Vorzelt eher im unsichtbaren Bereich, da es nur etwa 200 Euro Mehrkosten verursacht. Bei dem Gesamtpreis von 2.290 Euro macht das nicht viel aus. Die Liegefläche im Zelt ist mit 143 x 200 Zentimetern mehr als ausreichend für zwei Personen.
Die Innenhöhe mit 126 Zentimetern ist nicht herausragend, aber passabel. Die Aufbauzeit beträgt ohne Vorzelt etwa 15 Minuten, wenn man schon ein bisschen Routine in Sachen Ausstellfenster und Vorzeltbügel besitzt. Der Anbau des Vorzelts dauert ebenfalls etwa 15 Minuten, ist aber klar eine Aufgabe für zwei.
Rein theoretisch könnte man sich den Cube 2 also auch mit leerem Innenraum und dem Dachzelt obendrauf ordern.
Vickywood Big Willow 140: Daten und Preis
Arturo Rivas
Küchenmodul mit Spülbecken sowie tragbaren Frisch- und Abwassertanks. Arbeitsflächenerweiterung als Extra.
- Packmaß: 146 x 126 x 34 cm
- Gewicht: 57,3 kg (15,45 kg Vorzelt)
- Maße aufgebaut: 136 x 143 x 132 cm
- Liegemaß: 143 x 240 cm
- Preis: 2.290 Euro
Sportcaravan Cube 2
- Grundpreis: 10.900 Euro
- Testwagenpreis: 22.590 Euro
- Sonderausstattung: Auflastung auf 1.250 kg (860 Euro); 100-km/h-Zulassungspaket (890 Euro); Leichtmetallfelgen (700 Euro); Reling-System (1.790 Euro); zusätzlicher Querträger am Dach (190 Euro); Dachzelt Vickywood Big Willow 160 (2.600 Euro); Vorzelt zum Dachzelt (600 Euro); Markise Vickywood (440 Euro); Außendusche Ortlieb (160 Euro); Deichselkasten (460 Euro); Auffahrrampe mit Halterung (370 Euro); Wasserkanister außen (240 Euro); Betterweiterung (490 Euro); Küchenblock (740 Euro); Passivkühlbox (470 Euro); Trenntoilette (250 Euro); Wandpanel Stirnseite (160 Euro); Wandpanel Stoff (120 Euro); Besteckset (80 Euro); LED-Lichtband (80 Euro).
Insgesamt sind das 11.690 Euro an Extras – das macht einen Gesamtpreis von 22.590 Euro. Eine stolze Summe.
Wertung Cube 2
maximal 5 Punkte möglich
- Schlafen: 2 Punkte
- Sitzgruppe: 3 Punkte
- Küche: 3 Punkte
- Sanitär: 2 Punkte
- Möbelbau: 4 Punkte